Eltern für die Schule gewinnen
Elternbeteiligung in der Schule. Das Projekt SODETE wird nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossen. Forschende und Praktiker feiern gemeinsam den Erfolg.
17. Mai 2025
Warum kommen Eltern nicht zum Elternabend in der Schule? Diese Frage stellte sich Lehrerin Andrea Liebl an der städtischen Klösterleschule, als beim Elternabend weniger als die Hälfte der Eltern anwesend waren, weshalb an diesem Abend keine Elternvertreter gewählt werden konnten. Andrea Liebl war mit dieser Frage nicht allein. Das Amt für Bildung und Sport der Stadt Schwäbisch Gmünd, die Klösterleschule und die Pädagogische Hochschule entwickelten gemeinsam das Projekt SODETE – soziale und demokratische Teilhabe durch Elternbeteiligung. Das Vorhaben war so überzeugend, dass es eine 3-jährige Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhielt.
Geld fehlt, um weiterzumachen
Am Nachmittag des 15. Mai trafen sich alle Projektbeteiligten in der Außenstelle der PH im Hauberweg zur feierlichen Abschlussveranstaltung. Mit einem lachenden weinenden Auge blicke man auf das abgeschlossene Projekt, so Projektleiterin Dr. Margarete Menz von der PH. Lachend, weil vieles, was im Projekt erarbeitet wurde, erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden konnte; weinend, weil nach drei Jahren die Projektförderung endet und jetzt zunächst das Geld fehlt, um weiterzumachen „Es gibt schon wieder neue Projekte“, sagte Amtsleiter Klaus Arnhold vom Amt für Bildung und Sport. Voll des Lobes dankte er dem gesamten Projektteam. Es hätten sich viele wertvolle Impulse für die schulische Praxis ergeben. Man habe zunächst einen Missstand aufgegriffen, der alle betrifft, nämlich die mangelnde Elternbeteiligung, umriss Prof. Hilmar Schöne in seinem Vortrag die Herangehensweise.
Gelingensbedingungen gesucht
Anstatt den Missstand zu bejammern, habe man Gelingensbedingungen gesucht. Es sei gelungen, Elternbeteiligung als Chance zu sehen und sie in den Kontext einer lebendigen Demokratie zu stellen. Tina Amann, Elternvertreterin und Lehrerin Andrea Liebl erzählten: „Wir haben den Elternabend auf den späten Nachmittag vorverlegt und eine Kinder-
betreuung eingerichtet.“ Vor jedem Elternabend durften die Kinder etwas aufführen. Aufführungen fänden alle Eltern interessant. Und man habe die Eltern motiviert, etwas zum Essen mitzubringen, woraus leckere interkulturelle Buffets entstanden seien. Für die Umsetzung des Projekts wählten die Macher die Methode des Reallabors. Die drei Reallabore „Ganztagesschule und Familie“, „Vielfalt in Schule und Familie“, „Elternabend, Elternbeirat und Co.“ wurden bei einem aufgebauten Gallery Walk anschaulich dargestellt. Ein Highlight war das Klösterle-Heft, in das Lehrpersonen, Betreuende und die Kinder Eintragungen über anstehende Termine, Tests, Hausaufgaben und andere Ereignisse machen können. „Die Kinder sind stolz auf das Klösterleheft und hüten es wie ihren Augapfel“.
Nutzung von KI
Ebenso beeindruckend die Nutzung von KI für die gegenseitige fast simultane Verständigung mit dem Smartphone. Die Familien der Klösterleschule kommen aus über einem Dutzend Sprachräumen. In der abschließenden Diskussion, moderiert von Dorothee Engbers aus demProjektteam, äußerten sich die Vertreterin der Stadtverwaltung, Lehrpersonen und Betreuende der Klösterschule sehr zufrieden über den Erfolg des Projekts. Es hat Spaß gemacht und es wurde etwas geschaffen, was man in
Zukunft nutzen kann. „Es hat sich gelohnt!“.
Der Artikel von Theodor Stepp erschien am 17. Mai 2025 in der Gmünder Tagespost.